Till im Sommerloch 2013

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Till Eulenspiegel sagt: „Auf in den Wahlkrampf“
auch in der „Mitmachstadt Herten“ und dem Sommerloch

Ursprünglich wollte ich meinen Job als Ghostwriter einer kleinen Oppositionspartei aufgeben und aus den Erkenntnissen der letzten 40 Jahre das Buch schreiben „Politik“ macht doof. Aber so ganz kann das ja nicht stimmen, Politik macht nicht nur doof  – Politik macht auch reich. Wo sonst – außer als Tellerwäscher in New York kann man mit einem immensen Wirkungsgrad (erst als busfahrender Gewerkschaftssekretär) die eigene Gewerkschaft bei den Betriebsratswahlen unterlaufen um dann mit Landrats Protektion zu einem 11.000€ Job in Düsseldorf aufzusteigen!  Das nennt man Karriere. Meine Oma sagte aber schon immer, mit echter Arbeit kann man kaum reich werden!

Apropos Opposition. Da hat die Hertener „Einheitspartei“ mal den kläglichen Rest der  möchte gerne – kann aber nix – Opposition gezeigt wo der Schlägel hängt. Machtdemonstrierend, filmisches Kulturgut beweisend, sollte endlich der Zechenmuff zwar nicht im politischen Handeln, sondern in der Kultur at Acta gelegt werden. So sollen Straßen auf dem ehemaligen Zechengelände S & E nach Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Brigitte Horney und Karol Wojtyla –  Papst Johannes Paul II wird ja in der evangelischen Diaspora namentlich – erwähnt geehrt. Auch die polnische Partnerstadt Szczytno bekommt ihre Namensgebung. Bergbaubezug auf eine der einst größten Zeche  in Herten, der einst größten Bergbaustadt, Fehlanzeige![1]

Da haben die Genossen aber nicht mit den „mitmachenden Bürger“ gerechnet, die einem Tsunami gleich den Genossen gezeigt, wo hier der „Schlägel“ hängt. Und dass so deutlich, dass selbst bei unserem städtisches Oberhaupt ein neues „Verständnis“ eingekehrt ist Und der „große Hoffnungsträger“ und Fraktionsvorsitzender der Einheitspartei: „Wir haben die aktuelle Diskussion in der Stadt über die Namensgebung für die Straßen verstanden. Deshalb sind jetzt alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Vorschläge zu machen Rufen Sie unser Fraktionsbüro an.[2]

. Als belesener Meister der Bürger hätte er mal Emanuel Kant lesen sollen, der ja behauptet
: ES IST NIEMALS ZU SPÄT, VERNÜNFTIG UND WEISE ZU WERDEN
ES IST ABER SCHWERER, WENN DIE EINSICHT ZU SPÄT KOMMT.“

Gespannt bin ich schon, ob dieser Namensfauxpas Wahlkonsequenzen hat – wohl kaum, denn unserer Opa sagte schon immer: “Wir haben immer SPD gewählt, warum soll ich im Alter dazulernen“? Der Kumpel bekommt halt Deputate und verteilt sie anschließend stimmenmäßig weiter. Wie sagte ich schon einmal – In Herten wird Politik in der Kaue gemacht [3][4]

Liebe Genossen bedenkt, schon Demosthenes, griechischer Redner sagte: „Auch Quellen und Brunnen versiegen, wenn man zu oft und zu viel aus ihnen schöpft.“ Nun ja, jetzt werden – juristisch Korrekt – die beschlossenen Namengebungen in einem zweiten Verfahren umgenannt.

 

 

 

Auch das Technik-Kompetenzteam macht wieder – mit Ministerhilfe – von sich reden.

„Die Energiewende beginnt in Herten.“ So sagt es NRW-Umweltminister Johannes Remmel. [5]
Nach HyBike, Blauer Turm etc. nun ein neuer Versuch, um mit hohem Energieaufwand Energie zu vernichten. 100% rein 30% raus. Irgendwie erinnert solch Wirkungsgrad an das TOP-Management im Rathaus.


Im April wurde die Makabar abgerissen. Nachdem eine hiesige Glaubensgemeinschaft erfolgreich – vielleicht mit Beziehungen – ein Grundstück erstanden hat, kann ein alter Beschluss, die Erschließung des Neubaugrünstücks Schützen- Hospitalstraße via Hochstraße nicht mehr umgesetzt werden. Aber die SPD-Genossen – normalerweise links ausgerichtet – haben sich nun für „rechts“ entschieden. Nach einer unbestimmten Wartezeit vor der Einfahrt werden zukünftige Besucher des Baugebietes nur nach dem Motte von der Schützenstraße  „Rechts rein – oder in die Schützenstraße Rechts raus“ das Gelände erkunden. Man gönnt ja sonst keinen was  – es war doch nur ein Grundstück.


In Sachen Dichtheitsprüfung kann sich die Stadt auch nicht so recht gegen Justitia durchsetzen. Ein Richter testierte Herten,  dass sie auf der Basis einer rechtswidrigen Satzung rund 500 rechtswidrige Bescheide verschickt hat. Doch in etwa 50 Fällen lässt sich das Unrecht noch stoppen! Die Bescheide sind noch nicht umgesetzt. Da sollte es doch selbstverständlich sein, dass die Stadt diese Bescheide aufhebt und eine neue Satzung abwartet. Doch die Behörde ignoriert die richterliche Einschätzung. Schlimmer noch: Sie „geht davon aus“ (Zitat), dass die Bürger der rechtswidrigen Aufforderung zur Dichtheitsprüfung Folge leisten. – Absolute Mehrheiten machen es möglich:“ L’État, c’est moi“


h-suedin Herten Süd tut sich was

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 Dazu der Bericht: NRW-Minister besucht Marmeladen-Laden (klick)

und
Kreativquartiere – Aus dem geheimen Tagebuch von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin
Auszug aus den Ruhrbaronen, Stefan Laurin

………..Dann kam endlich mein Fahrer. Es ging nach Herten. ….Herten war komisch. Irgendwie nicht Stadt, aber auch kein Land. Erinnerte mich etwas an Leer, war nur hässlicher. Ich fragte meinen Fahrer, warum hier Menschen leben. Er zuckte nur mit den Schultern und sagte, die Frage könne er auch nicht beantworten.
Wir hielten dann alle an einer alten Zeche. Aha, dachte ich mir. Jetzt kommt die Erfolgsgeschichte. Ich sah ein Gewerbegebiet, Neubauten – hier hatte also mal was funktioniert. Aber darum ging es dann natürlich nicht. Irgendein komischer Mann erzählte was von Urban Pop, Urban Exploring, Storytelling, Urban Art und all so einem Kram und Gorny nickte immer ganz begeistert. Naja, ich sagte wieder „Uh“ und „Ah“ und war ziemlich beruhigt, das meine Brieftasche noch da war……………


Und dann feiern die Genossen den Erfolg. Der Zustand der Gebäude kennzeichnet den derzeitigen Zustand „Herten Süd“ erblüht.

 

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Oder alles Gute kommt von Oben Dazu eine Antrag der „DIE Linke“ [6]

Fotos mit freundlicher Genehmigung der Fraktion „DIE LINKE“ hohe Auflösung s. Link in der Fußzeile

 

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Das Presse-Sommerloch

 „Auf ein Wort – Auf Inhalte kommt es an von Heinz Peter Mohr“
Zeitungshaus Bauer

Erkennbar ist, dass im Zeitalter des Zeitungssterbens die journalistische Qualität von Berichterstattungen durch Zwänge des Verlegers leidet. In Wahlkampfzeiten reflektieren auch oft erkennbar die Vorgaben der Verlegermeinungen. Zum Glück ist unsere Lokalredaktion – auch gerade wegen der nun fehlenden Konkurrenz – personell gut ausgestattet. Erstaunt war ich jedoch, einen Artikel eines mir gänzlich unbekannten Journalisten mit Namen H.P. Mohr im Hauptteil unserer Zeitung zu lesen.  Der Artikel mit dem Untertitel „Michael Groß (SPD) war seit der letzten Wahl 327-mal im Bundestag aktiv“ kritisierte im Kommentar das Hertener Politikgeschehen. So schrieb er in seinem Kommentar,  Zitat:“ Dass die CSU ihrem Abgeordneten Hartmut Koschyk Hunderte Fragen beantwortet, lässt ihn ungeheuer aktiv erscheinen. Doch Quantität sagt nichts über Inhalte aus. Auch im Hertener Stadtrat ist ja ein Mitglied, das Stadt-Mitarbeiter mit endlosen Anfragen beschäftigt (und oft aufhält), nicht unbedingt das konstruktivste. Ein echter Prüfstein sind die tatsächlichen Entscheidungen der Politiker.“ Zitatende
Nun kenne ich einige Politiker in Herten, die aus Sichtweise der Verwaltung den dort Tätigen mit Fragen erheblich auf den Nerv gehen. Erstaunt war ich jedoch, dass der diesbezüglich in Herten noch nicht in Erscheinung getretene Journalist Rückschlüsse auf die Lokalpolitik in unserer Kommune nimmt. Ein Anruf bei besagtem Marler Journalisten brachte Klarheit. Glaubhaft versicherte er mir, dass die Aussagen sich auf einen Marler und nicht auf ein Hertener Ratsmitglied bezogen und er selbst war erstaunt, wie dort in seinem Text die Ortbezeichnung Marl durch Herten einfach austauscht wurde.

Eine Richtigstellung suchte ich bislang vergebens in der Zeitung, so dass die Frage erlaubt ist, warum unsere Lokaljournalisten außer Plakate von etablierten Parteien zu zählen, zu solchen Mittel greifen und Texte eines Kollegen verfälschen? Aber wie sagte der Marler Journalist so treffend:

Auf Inhalte kommt es an“

So nun Schluss für heute, muss Plakate kleben, so dass die Zeitung damit Ihr Sommerloch füllen kann.

In diesem Sinne,
Euer Till Eulenspiegel,  bis zum nächsten mal.

Textverweise

  1. Ich habe verstanden
  2. Das SPD-Blatt
  3. Das „Herten-Kartell“
  4. Kommunalpolitik aus der Kaue
  5. Hertens Energiewende
  6. Antrag DIE LINKE