Till und die gestörten Kreise

 

Till Eulenspiegel befragte Archimedes

kreiselDank an Helmut Adler für das Foto

Archimedes von Syrakus „Störe meine Kreise nicht“ (* um 287 v. Chr. vermutlich in Syrakus auf Sizilien; † 212 v. Chr. ebenda) war ein griechischer Mathematiker, Physiker und Ingenieur. Er gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker der Antike. Seine Werke waren auch noch im 16. und 17. Jahrhundert bei der Entwicklung der höheren Analysis von Bedeutung.

Der Kreis ist ein geometrischer Prototyp, der schon in frühen Kulturen eine magische Bedeutung hatte. Sein Charakteristikum ist die gleichförmige Ganzheit und Abgeschlossenheit, die geeignet ist, eine Trennung von drinnen und draußen zu symbolisieren. Auch im gesellschaftlichen Sinne ist der Kreis das Sinnbild der Macht- und Einflusssphäre, die um einen Mittelpunkt konzentriert ist: Bürgermeister, Baurat, Genossen usw. Der Mittelpunkt kann eine Person oder aber das gemeinsame (fokussierte) Interesse der Gruppe an einem bestimmten Gegenstand oder Sachverhalt sein. Wer zum „Kreis gehört“, ist gut unterrichtet oder eingeweiht, weil er den Zweck des Kreises kennt. Andere werden bewusst außen vor gelassen – sie stören!

Bewusst oder unbewusst wird hier agiert. In der Diskussion um die Zufahrt zum Neubaugebiet Schützen- Hospitalstraße durften die zum Kreis gehörenden Genossen noch Kritik äußern.

Hier der Auszug aus der Niederschrift: Ausschuss für Arbeit, Stadtentwicklung und Umwelt 18.09.2014 – 1/14-20 Anlage zu Top 13

„In der Beratung zu dieser Vorlage, wird in den Wortbeiträgen der Fraktionssprecher Letzel, Grave und Springer deutlich, dass sie mit der angedachten Verkehrserschließung allesamt nicht glücklich sind oder sie ablehnen. Trotz der Bedenken wird die SPD-Fraktion der Vorlage zustimmen.
(Anmerkung Till: wir stimmen dafür, weil wir dagegen sind)
Ratsherr Jürgens führt aus, dass er den Bebauungsplan für nicht genehmigungsfähig hält. Er begründet seine Einschätzung damit, dass die in der Vorlage genannten Zahlen für die Verkehrsbelastung der Schützenstraße falsch seien. Er möchte das bis zur Ratssitzung geklärt haben.“

Anders in der letzten Ratssitzung. Hier war auffällig, dass sich die zum „Kreis-Gehörenden“ an keiner Diskussion beteiligten. Selbst bei der „Bertlichen Hoffnungsträgerin“ wurde trotz Wortmeldung das übersehen. Ganz dem Motto folgend: Ist doch klar, beteiligen wir uns an Diskussionen, müssen wir Stellung beziehen, die unsere (Verwaltungs-) Kreise stören könnten. Diskussion könnte ja den Denk- und Demokratieprozess stören.

Hätten unsere Stadtauguren doch vor 287 v. Chr. Jahren die Möglichkeit gehabt, Archimedes zu befragen, wäre uns Bürger doch so manches (Geld) erspart geblieben. So müssen die Stadtauguren auf eigene bescheidene Ressourcen zurückgreifen, mit dem Ergebnis, immer mehr in Verwaltungslogik  getroffenen Entscheidungen müssen möglicherweise kostenträchtig revidiert werden. Letztes Beispiel – nicht der Kreis des Archimedes – , sondern der Kreisverkehr vor dem Forum wirft Fragen auf. Da gab es doch zwei nicht zum Kreis gehörende Parteien, die versuchten, damals den Kreis zu durchbrechen. Sie hatten erhebliche Bedenken bezüglich der Machbarkeit geäußerten. Sie hatten keine Chance den Kreis der Unvernunft zu durchbrechen [siehe klick]. Nun muss nachgedacht werden, weil offensichtliche gravierende Schwachstellen im Kreis festgestellt wurden. Hätten doch die Stadtverantwortlichen schon damals auf den in der BRD tätigen Einzelkämpfer und Oberbausachverständigen im Hertener Rat gehört. In Datteln hatte er ja schon in Sachen Kreisverkehr seine Meisterprüfung abgelegt! Fachwissen oder Beleidigung, das war dort die sich im Kreis drehende Frage!

Nicht nur der Kreisverkehr macht nachdenklich, auch die Hertener Presse widmet sich in mehreren Beiträgen dem Thema. Klick hier für die Zusammenfassung aus dem Pressearchiv:

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